Erfahrungsbericht Sprachkurs und Krankenpflegevorpraktikum in Cordoba, Argentinien.
Schon seit langem hatte ich den Wunsch für mehrere Monate in ein spanischsprachiges Land zu reisen um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Ich hatte Spanisch zwar zwei Jahre lang in der Schule, aber in der Zwischenzeit das meiste schon wieder vergessen. Insofern kamen mir die vier Wochen Spanischkurs sehr entgegen um altes Wissen aufzufrischen und neues hinzuzufügen. Der Unterricht war intensiv und gut und ich hatte das Gefühl wirklich viel in der kurzen Zeit zu lernen.
Danach stand das Praktikum im Krankenhaus an. Zwei der drei Pflichtmonate Pflegepraktikum vor dem Medizinstudium habe ich hier in Cordoba abgeleistet. Am ersten Tag bekam ich eine Führung durch die verschiedenen Stationen und Fachbereiche der Klinik und konnte mir dann heraussuchen, wo ich arbeiten wollte. Auch die Arbeitszeiten konnte ich relativ frei bestimmen. Im Laufe der zwei Monate war ich hauptsächlich auf der Inneren und auf der Intensivstation tätig. Die Aufgaben sind denen in Deutschland durchaus ähnlich und ich fand es hilfreich vieles schon einmal gemacht zu haben (bei meinem einmonatigen Praktikum in Deutschland) und so nicht allein auf die spanischen Erklärungen angewiesen zu sein. Das Personal ist sehr freundlich und auch gerne bereit bei interessierten Fragen ein bisschen zu erklären. Schade nur wenn man die Erklärung aufgrund der Sprachbarriere und mangelnder medizinischer Vorkenntnisse (man hat ja schließlich noch nichts studiert) nicht oder nur so halb versteht. Trotzdem lohnt es sich auf jeden Fall zu fragen und auch sonst Eigeninitiative zu zeigen, denn dann kann man auch viele Dinge sehen oder gar selber ausprobieren, von denen ein Praktikant in Deutschland nur träumen kann. So kann man, wenn man fragt, durchaus mal bei einer Geburt oder einer Operation zusehen.
Im Großen und Ganzen war das Praktikum eine sehr gute Erfahrung. Zugegebenermaßen kommt man sich als Praktikant oft ein bisschen überflüssig vor, aber das passiert einem in Deutschland auch und hier im Krankenhaus hatte ich mehr Möglichkeiten auf meine Aufgaben selber Einfluss zu nehmen.
Und so blicke ich zufrieden auf drei Monate voller Eindrücke zurück. Mein Spanisch ist wesentlich besser geworden. Das verdanke ich den engagierten Lehrerinnen der Sprachschule und auch meinen neuen argentinischen Freunden, die ich in der Kirchengemeinde am Plaza kennengelernt habe und die mich in die argentinische Kultur eingeführt haben. Und so fällt mir der Abschied nicht leicht, weil Cordoba mit seinen Bewohnern ein Stück Heimat für mich geworden ist...
Johannes St. aus Deutschland